Auf der Seite des Friedens?

Palästinensische Christen fühlen sich vergessen

Dr. Jack Sara
Der Nahost-Konflikt hat weltweit Fronten gebildet. Doch nur wenige denken an die palästinensischen Christen, die sich im Konfliktgebiet befinden – in Gefahr, auf der Flucht und mit dem Gefühl, dass man sie vergessen hat.

Der Krieg in Nahost hält an. Weiterhin fliehen Tausende Palästinenser aus Gaza Stadt – laut Rev. Dr. Jack Sara, Leiter des Bethlehem Bible College, befinden sich darunter auch Christen. «Die christliche Community in Gaza hat über einen Monat lang in Kirchen Zuflucht gesucht. Vielen von ihnen fehlt es an allem Möglichen. Wir sprechen hier über Kinder, Frauen, Männer, Senioren, Kranke…», so Sara gegenüber Mission Network News.

Am 20. Oktober waren bei einem Angriff Teile einer Griechisch-Orthodoxen Kirche in Gaza Stadt zerstört worden, in der mindestens 400 Palästinenser, überwiegend Christen, Zuflucht gesucht hatten. 18 von ihnen wurden dabei getötet.

Auf der Seite des Kriegs oder des Friedens?

Dr. Sara, der sich selbst im Westjordanland befindet, klagt, dass sie aufgrund der völligen Blockade auch keine Unterstützung in den Gazastreifen schicken können. Die Christen im Gazastreifen fühlten sich aktuell wie «die vergessene Kirche». «Ein Teil des Problems, das sie sehen, ist, dass selbst Christen (weltweit) sich in gewisser Weise gegen sie stellen, ob gewollt oder nicht. Aber so berichten es die Nachrichten… das verletzt und frustriert uns!»

Er wolle nicht verallgemeinern, doch «es scheint, dass viele Christen, darunter Theologen, Pastoren und Leiter, sich eher auf die Seite des Kriegs stellen statt auf die Seite des Friedens. Das schockiert uns – das verletzt uns!»

Gottes Gnade kann jeden erreichen

Die Kirche im Gazastreifen sei auf die Unterstützung vom Leib Jesu weltweit angewiesen. «Ich begreife nicht, wie Christen die Gnade Gottes aus den Augen verlieren können, die jeden Menschen berühren kann, selbst diejenigen, die von uns als Terroristen erachtet werden.» Auch der Apostel Paulus sei zu Beginn ein Terrorist gewesen. «Ich glaube, dass Gottes Gnade jeden erreichen kann. Jesus kann sich jedem in einem so drastischen und harschen Moment offenbaren. Niemand liegt ausserhalb der Reichweite seiner Gnade!»

Es sei wichtig, den palästinensischen Christen zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind. «Wir brauchen die Gebete der Heiligen aus aller Welt, damit sie für die Kirche hier beten, dass wir unseren Verstand behalten, unsere prophetische Stimme in einem solchen Umfeld behalten…»

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Datum: 17.11.2023
Autor: Lyndsey Koh / Rebekka Schmidt
Quelle: Mission Network News / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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